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Tuina-Massage - Beschreibung, Techniken und Ausbildung

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Tuina-Massage - Beschreibung, Techniken und Ausbildung

Tuina-Massage - Beschreibung, Techniken und Ausbildung

Die Tuina-Massage gehört in den Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin und wird nicht nur zur Behandlung orthopädischer Probleme eingesetzt, sondern auch bei verschiedenen Erkrankungen.

Mit Hilfe der Tuina-Massage wird versucht, die Störungen des gesamten Organismus zu beeinflussen, das heißt, der Fokus liegt nicht nur auf der Behandlung des akut vorliegenden Problems, sondern es geht um eine ganzheitliche Heilung oder Linderung. Als Grundlage für die Tuina-Massage dient das System der Meridiane, wie es auch bei der Akupunktur eingesetzt wird. Die Behandlung selbst wird an verschiedenen Punkten und Meridianen vorgenommen, wobei der Verlauf der Meridiane unbedingt beachtet werden muss. Die Auswahl der Punkte, welche behandelt werden sollen, erfolgt nach den Grundregeln, welche auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin zum Einsatz kommen. In der Akupunktur hingegen wird der eigentliche Reiz mit der Nadel erreicht, bei der Tuina-Massage kommt es eher auf die manuellen Techniken an, die stark variieren können. Benutzt werden dafür auch die so genannten Tendiomuskulären Meridiane, neben den klassischen Meridianen natürlich. Dabei handelt es sich um einen Teil der Hauptmeridiane. Diese durchlaufen Muskeln und Faszien und versorgen diese mit Energie.

Die Reize, die bei der Tuina-Massage gesetzt werden, können eine unterschiedliche Intensität erreichen und richten sich nach der Diagnose, die am Patienten gestellt wurde. So können die Reize durch Reibung, Klopfung, Zwicken, Kneifen oder Drücken vorgenommen werden. Die Tuina-Massage besteht aber auch aus anderen Techniken, die eher an die Chiropraktik erinnern. Dann werden die Gelenke gezielt manipuliert.


Die Tuina-Anmo-Massage

Dabei handelt es sich um eine Zusammenfassung von vier verschiedenen Grifftechniken. Tui steht für das Schieben, Na steht für das Greifen, An für das Drücken und Mo für das Streichen. Diese Therapie gehört zu den ältesten und komplexesten und sie ist schon immer ein wichtiger Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin gewesen. Mit ihrer Hilfe sollen blockierte Leitbahnen geöffnet werden und Blut- sowie Energiekreislauf sollen angeregt werden. Damit wird versucht, ein gestörtes Gleichgewicht wieder herzustellen. Denn es wird davon ausgegangen, dass das Gleichgewicht von Yin und Yang gestört ist, wenn Probleme im Organismus auftauchen. Die Grifftechniken der Tuina-Anmo-Massage sind sehr differenziert und sie werden mit den Kuppen der Finger, mit den Handballen und mit Ellenbogen oder Handflächen ausgeführt. Zudem werden aktive und passive Bewegungen verlangt. Die Anwendung der Methode ist großflächig und sie wirkt nicht nur an der behandelten Stelle, sondern auch an anderen. Man sagt, sie wirke reflektorisch.


Zu den Grundlagen der Tuina-Massage

Bei der Tuina-Massage wird bedacht, dass der ganze Körper des Menschen eine Einheit bilden soll und so werden nicht nur lokal begrenzte Beschwerden behandelt, sondern auch solche, die sich auf den gesamten Organismus ausweiten. Es wird dabei immer davon ausgegangen, dass sich Beschwerden nicht nur an einem betreffenden Körperteil zeigen können, sondern dass sie auf den ganzen Körper ausstrahlen und so sogar organische Schäden verursachen können. Es kommt darauf an, dass das Qi, die Lebensenergie, sowie das Blut reguliert werden. Das soll nicht nur auf die lokalen Energiebänder beschränkt sein, sondern auch diejenigen mit einbeziehen, die sich im gesamten Körper befinden. Die Blockaden der Energiebahnen sollen aufgelöst werden, wodurch der Fluss der Energie gefördert wird. Letzten Endes können damit Organe beeinflusst werden. Es wird eine Stimulation und Regulation erreicht und damit sollen das Yin und das Yang im menschlichen Körper wieder auf ein harmonisches Niveau gebracht werden.

Neben der eigentlichen Behandlung von Patienten mit der Tuina-Massage gibt es noch die Variante für Wellnessurlauber. Sie lassen sich damit eine sehr individuelle Behandlung zukommen, bei der die Gesunderhaltung des Körpers und der Abbau von Stress angestrebt werden. Körper und Seele sollen wieder in Einklang miteinander gebracht werden.


Techniken der Tuina-Massage

Es geht vor allem darum, durch Schieben und Reiben einen gewissen Effekt auf den Körper zu erreichen, wobei auch ziehende Techniken eingesetzt werden können. Die Druckpunkte des Körpers werden ebenfalls mit bedacht, sie werden mit den Fingern, mit dem Ellenbogen oder auch mit dem Knie behandelt. Die Tuina-Massage schließt verschiedene Techniken ein, so die Fibulation, das Klopfen, das Kneifen oder die Dehntechniken, die bei Schmerzen in Muskeln und Gelenken zum Einsatz kommen können. Auch die bekannten isometrischen Übungen werden in die Tuina-Massage mit einbezogen. Es geht darum, Impulse zu erzeugen und so eine manipulative Behandlung zu bekommen. Rund 18 Grundgriffe gibt es für die Tuina-Massage, dazu kommen knapp 300 Einzelgriffe. Jeder Therapeut entwickelt seine mehr oder weniger eigene Technik, nachdem er die Grundzüge der Tuina-Massage erlernt hat.

Die Tuina-Massage wird meist über zehn Termine gesetzt, wobei die einzelnen Termine aus unterschiedlichen Teilen bestehen. So beginnt die Therapie meist mit einer chiropraktischen Sitzung, dann folgt die eigentliche Tuina-Massage. Bei der Wellness-Tuina-Massage wird die Behandlung durch Fußreflexzonenmassagen erweitert. Pro Sitzung sind rund 60 bis 90 Minuten einzuplanen.

Die Methode der Tuina-Massage kann sogar schmerzhaft sein, darauf weisen viele Tuina-Therapeuten hin. Wichtig ist aber, dass der Behandelnde über eine gute Ausbildung und ausreichend Erfahrung verfügt, damit keine Schäden angerichtet werden können.


Wann wird die Tuina-Massage angewendet?

Sieht man einmal von der reinen Wellness-Tuina-Massage ab, die auch ohne körperliche Indikationen angewendet werden kann, so gibt es viele Einsatzgebiete, die eine Tuina-Massage durchaus rechtfertigen und bei denen ein positiver Effekt nach der Massage festzustellen ist. So werden zum Beispiel Erkrankungen des Bewegungsapparates behandelt, hinzu kommen Erkrankungen der Atemwege, wie Asthma. Auch Schlafstörungen oder Migräne, Verstopfung oder Gastritis können mit der Tuina-Massage behandelt werden. Bei Kindern wird die Tuina-Massage zum Beispiel bei Hyperaktivität eingesetzt.

Wer sich für die Tuina-Massage interessiert, sollte eventuell mit seinem Hausarzt vorab Kontakt aufnehmen und abklären, ob die Massageform für ihn in Frage kommen kann. Das gilt vor allem für Menschen, die ein angeschlagenes Immunsystem haben, für Schwangere oder ältere Menschen sowie Leute mit Verletzungen.


Wann sollte die Tuina-Massage nicht angewendet werden?

Bei verschiedenen Erkrankungen sollte die Tuina-Massage nicht angewendet werden. Das gilt zum Beispiel bei vorliegenden Infekten, bei Tumoren, oder akuten Verletzungen. Auch bei einer Sepsis oder bei chronischen Erkrankungen der Haut sollte auf die Anwendung der Tuina-Massage verzichtet werden. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem behandelnden Arzt, ehe Sie einen Termin für die Tuina-Massage machen.

 

Foto © Dimitrije Paunovic - Fotolia.com

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