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Anxiolytische Effekte - Wirkungsweisen von Massagen

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Anxiolytische Effekte

Der kompliziert klingende Name „anxiolytisch“ stammt eigentlich aus der Medizin. Er setzt sich zusammen aus dem lateinischen „anxietas“ für Angst sowie dem griechischen „lýsis“ für Lösung oder Auflösung. Gemeint ist hiermit also eine angstlösende Wirkung, wobei dieser Fachbegriff streng genommen ausschließlich für spezielle Medikamente verwendet wird. Weil jedoch auch Massagen diese Wirkung erzielen können, tauchen die „anxiolytischen Effekte“ immer häufiger auch in der Beschreibung verschiedener Behandlungstechniken auf. Wichtig: Ein angstlösender Effekt im therapeutischen Sinne, wie er beispielsweise durch bestimmte Psychopharmaka (Benzodiazepine) unter ärztlicher Betreuung erreicht werden kann, ist hiermit nicht gemeint! Derlei Versprechungen sind in jedem Falle unseriös. Sicher ist aber, dass sich bestimmte Massagen äußerst positiv auf das individuelle Befinden auswirken können – und somit unter Umständen auch Angstzustände, Sorgen und Nervösität mildern helfen.

WIE ANGSTBLOCKADEN GELÖST WERDEN KÖNNEN

Massagen entfalten ihre Wirkung sowohl auf körperlicher wie auch auf psychischer Ebene. Durch diese ganzheitliche Wirkungsweise können beispielsweise nervöse Spannungszustände oder individuelle Ängste mitunter deutlich gelindert werden – und zwar gleich auf zweierlei Weise: Kräftigere Massagen wie die Schwedische Massage bzw. Sportmassage, aber auch beispielsweise die Traditionelle Thai Massage (Nuad) lockern die gesamte Muskulatur. Gerade bei psychisch angespannten Klienten zeigt sich dieser psychische Zustand nicht selten auch in körperlichen Verspannungen. Typisch sind zum Beispiel Muskelblockaden im Schulter-Nacken-Bereich. Werden diese Muskelverhärtungen ganz gezielt mit Hilfe einer professionell durchgeführten Massage gelockert, dann können sich mitunter auch die verknüpften psychischen Verspannungszustände lösen. Wichtig für den Erfolg einer solchen Massage ist ein einfühlsamer Massagetherapeut, der stets auf die Empfindungen seines Klienten eingeht und ihn niemals überfordert. Ein gewisses Vertrauensverhältnis ist somit wichtigste Grundlage, damit sich die wohltuenden und hier auch möglicherweise anxiolytischen Effekte einer Massagebehandlung voll entfalten können. Eine ruhige, angenehme Atmosphäre spielt hier eine mindestens ebenso wichtige Rolle wie die persönliche Sympathie zwischen Massagetherapeut und Klient/-in. Wichtig: Weil sich klinische Angstzustände durch Lösung von Blockaden unter Umständen auch verschlimmern können, sollten Betroffene dieses Problem gleich zu Beginn einer Massage ansprechen. Ein seriöser Massagetherapeut wird sich ganz auf die Bedürfnisse seines Klienten einstellen und wissen, wie er diesen optimal auf den Weg zur Entspannung führen kann. Möglich ist auch eine Behandlung im heilkundlichen Rahmen: Heilpraktiker beispielsweise, aber auch Psychotherapeuten oder auf Naturheilkunde spezialisierte Ärzte bieten ihren Patienten mitunter auch spezielle Massagetherapien an, die speziell auch zur begleitenden Lösung von Ängsten angewandt werden können.

LAVENDELDUFT UND CO.: BERUHIGENDE AROMA-ÖLE

Neben der klassischen Massage können auch viele weitere Techniken anxiolytische Effekte mitbringen. Weil jeder Mensch unterschiedlich reagiert, können auch ganz verschiedene Methoden zum gewünschten Ziel führen. Dabei gibt es jedoch einige kleine Helfer, die der Angst lösenden und beruhigenden Wirkung besonders zuträglich sein können. Ein solch hochwirksames Hilfsmittel stellen sicherlich die duftenden Aromaöle dar, die zum Beispiel im Rahmen einer gleichnamigen Aromaöl-Massage zum Einsatz kommen können. Darüber hinaus lassen sich zahlreiche Massagetechniken auf Wunsch ebenfalls mit Öl durchführen. Als echter Klassiker hat sich hier das Lavendelöl herausgestellt. Lavendel wird seit Jahrhunderten für seine beruhigende Wirkung geschätzt und kann bei einer Massage seine volle Kraft entfalten. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Aromaöle, die je nach individueller Stimmung und persönlichem Geschmack ausgewählt werden können. Der Duft der Jasminblüte beispielsweise kann anregend, aber auch beruhigend und besänftigend wirken. Auch Aromaöle beispielsweise mit Patschuli oder Melisse können die anxiolytischen Effekte der Massage unterstützen. Der Grund hierfür liegt in der besonderen Wirkungsweise von Düften: Über die Nase aufgenommen, haben sie einen oft unmittelbaren Einfluss auf unser emotionales Befinden. Ein erfahrener Massagetherapeut kann hier genau die richtigen Öle auswählen, um die wohltuenden Effekte der Massage zur vollen Entfaltung zu bringen.

 

SCHMERZLINDERUNG

Für Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, können ausgewählte Massagen eine wahre Wohltat sein. Nicht umsonst kommt diese seit Jahrtausenden bekannte, traditionelle Behandlungsmethode heute auch beispielsweise in der Rehabilitation, in Kliniken sowie in Praxen für Physiotherapie zum Einsatz. Welche Massagetechnik am besten geeignet ist, hängt dabei unter anderem auch von der Schmerzursache ab. So sind Rücken- oder Nackenschmerzen, die gern auch als „Volkskrankheit Nummer Eins“ bezeichnet werden, häufig auf einen Mangel an Bewegung und hiermit einhergehende, oft chronische Muskelverspannungen zurückzuführen. Regelmäßige Massagen können helfen, die Muskulatur zu lockern und die Schmerzzustände somit zu lindern. Besonders geeignet hierfür sind kräftigere Massagetechniken wie die klassische Sportmassage oder die Schwedische Massage, bei der Muskulatur und Bindegewebe mittels spezieller Handgriffe professionell bearbeitet werden. Auch Methoden wie die Manuelle Therapie oder die Schröpfkopfmassage werden ganz gezielt zur Entspannung der Muskulatur und somit zur Linderung von Schmerzzuständen genutzt. Neben Massagen mit direkter Einwirkung auf Verspannungszustände gibt es übrigens auch eine ganze Reihe von Massagen, die reflektorisch, also indirekt durch Bearbeitung spezieller Massagepunkte oder – Zonen, auf den schmerzhaften Bereich einwirken. Wichtig: Bei einem akuten Bandscheibenvorfall beispielsweise sind Massagen oftmals kontraindiziert. Eine ärztliche Abklärung der Schmerzursache ist daher unbedingt notwendig – nicht zuletzt, um diese entsprechend medizinisch behandeln zu können. Nicht selten verordnen Ärzte dabei eine Therapie, die neben beispielsweise Krankengymnastik oder medikamentöser Behandlung zum Beispiel auch Massagen beinhaltet.

KRÄFTIGE GRIFFE GEGEN SCHMERZEN: DIE TRADITIONELLE THAI MASSAGE

Dabei können Massagen auch durchaus paradoxe Effekte auslösen: Die Traditionelle Thaimassage beispielsweise ist bekannt für ihre kräftigen Griffe, die kurzfristig sogar schmerzhaft sein können. Selbstverständlich muss hier jeder für sich entscheiden, wie sanft oder kraftvoll die eigene Massagebehandlung durchgeführt werden soll – und dies auch direkt seinem Behandler bzw. seiner Behandlerin mitteilen. Unabhängig davon aber kann der ausgelöste Schmerz, der im ersten Moment in jedem Fall als unangenehm empfunden wird, gleichzeitig auch eine schmerzlindernde Wirkung erzielen. Verantwortlich hierfür ist ein komplexer physiologischer Vorgang, der in wenigen Worten so zusammengefasst werden kann: Gerade bei akutem Schmerzsignal reagiert der Körper nahezu sofort – und schüttet schmerzstillende Hormone aus. Diese Hormone aber können nicht nur die Empfindung des akuten Schmerzsignals, sondern mitunter auch die vorhandenen chronischen Schmerzen lindern helfen. Nicht umsonst gönnen sich beispielsweise Feldarbeiter, aber auch Angestellte und Polizisten in Thailand nahezu täglich ihre geliebte Massage – die für viele Europäer zwar auf den ersten Blick ungewöhnlich kräftig wirkt, aber bei professioneller Durchführung enorm wohltuend sein kann.

AUCH PSYCHISCHE ENTSPANNUNG MILDERT SCHMERZEN

Die Schmerztherapie ist eine relativ junge Richtung der modernen Medizin. Hier beschäftigt man sich zum Beispiel mit der Wechselwirkung von Körper und Psyche, ausgehend von der Frage, inwiefern das eigene Befinden die Wahrnehmung von Schmerzen beeinflussen kann. Dabei ist es für Schmerztherapeuten längst kein Geheimnis mehr, dass die Schmerzverarbeitung in jedem Falle stark vom individuellen Wohlbefinden abhängt. Denn fühlen wir uns allgemein schlecht, dann nehmen wir auch unangenehme Signale wie Schmerzen stärker und belastender wahr – und umgekehrt. Hieraus hat die moderne Schmerztherapie verschiedene Behandlungsansätze entwickelt, die Betroffene zwar nicht immer völlig schmerzfrei machen, sie aber doch auf dem Weg zu individuellem Wohlbefinden trotz Schmerzen unterstützen können. Wer sich diesen Zusammenhang klar macht, der versteht auch, wieso Massagen ein so wirksames Mittel gegen Schmerzen darstellen. Denn neben der oben bereits ausführlich beschriebenen körperlichen Wirkung – also Entspannung der Muskulatur, Ausschüttung von Hormonen – kann eine Massage auch das psychische Befinden positiv beeinflussen. Dies können sich auch Menschen mit chronischen Schmerzen zu Nutze machen und eine Behandlung wählen, die einfach rundum entspannt. Wer für einen Moment abschalten, Sorgen und Stress hinter sich lassen kann, der vergisst häufig auch die (chronischen) Schmerzen. Langfristig betrachtet können regelmäßige Entspannungsmassagen also durchaus zu einer individuell empfundenen Schmerzlinderung beitragen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man beispielsweise eine Aromaöl-Massage, eine Ayurveda-Behandlung oder eine Wellness-Massage mit heißen Steinen (Hot Stone) bevorzugt: Erlaubt ist, was gefällt und was dem eigenen Befinden gut tut!

REDUKTION VON STRESSHORMONEN

Wer wissen möchte, wieso Massagen überhaupt so herrlich entspannend und wohltuend für uns sind, der sollte einen genaueren Blick auf deren Wirkungsmechanismus werfen. In diesem Kapitel widmen wir uns ganz dieser Frage – und zeigen nicht nur, wie der Stressabbau per Massagebehandlung eigentlich genau funktioniert, sondern verraten auch, welche Massagetechniken hier besonders gute Dienste leisten.

MASSAGEN: POSITIVER EINFLUSS AUF DEN HORMONHAUSHALT

Auch, wenn er im Alltag eher verrufen ist, so hat Stress doch lebenswichtige Funktionen inne. So kann Stress unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzen, wenn beispielsweise Gefahr droht. Als Effekt wird mehr und mehr Adrenalin in den Blutkreislauf gepumpt; der gesamte Organismus wird kurzfristig leistungsfähiger – eine Funktion, die vor Tausenden von Jahren Leben gerettet und beispielsweise die Flucht vor einem Raubtier oder vor feindlichen Angreifern ermöglicht haben dürfte. Doch selbst als bloßes Signal kann Stress seine Berechtigung haben: So zeigt uns dieser Zustand, dass etwas mit uns oder unserer Umgebung nicht stimmt und ermöglicht erst hierdurch eine aktive Veränderung.

Neben diesem gesunden Stress gibt es jedoch auch Stresszustände, die regelrecht krank machen können. Burn-Out, chronisches Erschöpfungssyndrom – Beispiele für Stresserkrankungen gibt es viele. Sie sind gekennzeichnet durch einen dauerhaft erhöhten Stresspegel, der den gesamten Organismus in eine Art Dauer-Alarm versetzt. Dabei bestehen mindestens ebenso viele Theorien, wieso Stresserkrankungen heute scheinbar zugenommen haben. Einige Experten machen den modernen Lebenswandel mit ständiger Reizüberflutung und wachsenden Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt inklusive ständiger Bereitschaft und wenig Möglichkeiten zum Abschalten dafür verantwortlich. Es gibt jedoch auch völlig gegenteilige Theorien und Erklärungsansätze. Lösungen, um der Stressfalle zu entkommen und es gar nicht erst zu ernsthaften Erkrankungen kommen zu lassen, müssen daher stets individuell gestaltet werden. Hilfe bieten je nach Beschwerdebild zum Beispiel spezielle Entspannungstherapeuten, aber auch Ärzte und Psychotherapeuten bzw. Psychologen.

Entscheidend ist hier auch die eigene Wahrnehmung: Wer sich fortwährend gestresst fühlt, der sollte einmal in aller Ruhe in sich gehen und überlegen, welche Situationen Stress hervorrufen und wieso. Das können hohe Anforderungen am Arbeitsplatz sein, belastende Beziehungen zum Partner oder zu Verwandten, aber auch ganz persönliche Faktoren. Um diese Stressfaktoren nach und nach abzubauen, sind zwei Lösungswege denkbar: Wer die Ursachen für den erhöhten Stresspegel kennt, der kann aktiv hieran arbeiten. Darüber hinaus ist es hilfreich, die eigene Stressresistenz zu erhöhen – beispielsweise, indem man ganz bewusst kurze Entspannungseinheiten zwischendurch einlegt, oder auch, indem man sich hin und wieder eine entspannende Massage gönnt. Die wohltuende Wirkung von Massagen auf unseren Hormonhaushalt und somit auf unseren individuellen Stresspegel konnte bereits in verschiedenen Studien nachgewiesen werden. Dabei haben Wissenschaftler unter anderem die Konzentration bekannter Stresshormone wie Cortisol oder Adrenalin im Blut vor und nach einer Massage untersucht. Das Ergebnis bestätigt die Annahme vieler Experten: Offenbar sind Massagen ein hilfreiches Mittel, um diese Hormone nachweislich senken.

SCHWEDISCHE MASSAGE UND CO.: ECHTE STRESSBLOCKER IM ÜBERBLICK

Selbstverständlich gibt es ganz unterschiedliche Massagetechniken, die den Stresspegel nach unten regulieren können. Klinische Studien haben sich dabei meist auf weit bekannte Methoden wie die Schwedische Massage konzentriert. Diese Massageform, die zum Beispiel in der Krankengymastik zum Einsatz kommt, umfasst verschiedene Griffe und Streichungen, die in der Regel eher kräftig ausgeführt werden. Einen ähnlichen Effekt versprechen Anbieter beispielsweise der Traditionellen Thai Massage, der Rhythmischen Massage, der Klangmassage oder der Reflexzonenmassage. Auch die japanische Druckpunktmassage Shiatsu soll einen enorm positiven Effekt auf den individuellen Stresspegel haben.

 

Foto © Dimitrije Paunovic - Fotolia.com

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